„Unser CAD/CAM-Center in München hat in diesem Verbund eine spezielle Funktion, da es die erste themenbezogene Weiterbildungsstätte ist“, erläutert Arndt Lommerzheim, Leiter Public Relations und Schulungen, das Konzept. „Bei den hier stattfindenden Veranstaltungen geht es rund um das Thema Technologie vom digitalen Farbbestimmungs-System bis hin zur CAD/CAM gefrästen Krone.“ Und Regionalvertriebsleiter Klaus Mönkmeyer ergänzt: „Der Grund, warum wir ein CAD/CAM-Trainigscenter brauchen, liegt vor allem in der Aktualität des Themas. CAD/CAM ist derzeit in aller Munde, aber dennoch sind viele Fragen offen. Es ist Teil eines technologischen Wandels, der sich derzeit vollzieht und die gesamte Zahnheilkunde, insbesondere die Arbeitsplätze in Labor und Praxis, entscheidend beeinflusst und verändert. Viele unserer Kunden haben bereits einige Komponenten der neuen Technologie, zum Beispiel einen Intraoralscanner, ein CAD/CAM-System, oder ein digitales Farbmessgerät – die Systeme wachsen aber immer mehr zusammen, aus einzelnen Bestandteilen wird ein digitaler Workflow, in dem die Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen, um für den Patienten optimale Ergebnisse zu erzielen. Weiterbildung ist ausgesprochen wichtig, um diesen Workflow noch besser zu begreifen und mögliche Fehler zu minimieren.“
Darüber hinaus soll das neue Trainingscenter dazu dienen, den Erfahrungsaustausch unter Experten zu fördern. „Es ist viel mehr als eine reine Fortbildungsstätte“, so Arndt Lommerzheim. „Unser Ziel ist es, ein Wissensforum für digitale Technologie zu schaffen. Daher werden wir nicht nur klassische CAD/CAM-Fortbildungskurse in kleinen Gruppen anbieten, sondern auch Expertenrunden initiieren, in denen Praktiker ihre Erfahrungen austauschen können.“ Die zahlreich angereisten Gäste bekamen am Eröffnungstag bereits einen kleinen Eindruck von dem geplanten Themenspektrum. Unter dem Motto: „Kontraste von der Tradition zur Moderne“ präsentierten Hersteller, wie Nobel Biocare, Straumann und 3Shape einzelne Komponenten des digitalen Workflows. Ergänzend stellte die Firma Kuraray ihre Klebetechniken vor. Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war der Fachvortrag von Dr. Jan-Frederik Güth von der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der LMU München.
Unter dem Titel „Yes we can! - Digitaler Workflow vom Intraoralscan zu CAD/CAM“ stellte er verschiedene digitale Systeme im Kontext des Workflows vor. Er verwies dabei auch auf die große Bedeutung der modernen Technologie für die Zahnmedizin: „CAD/CAM hat viele Vorteile: Es bringt mehr Effizienz in
einzelne Arbeitsschritte, schafft die Basis für ein gutes Qualitätsmanagement, macht den Workflow transparenter und ermöglicht den Zugriff zu neuen Materialien, wie beispielsweise Hochleistungsoxidkeramiken und Hochleistungspolymeren“, so der Experte. Problem sei aber, so Güth: „Wir wissen einfach noch nicht, für welche Indikation welches Material und welche Technik am besten geeignet ist.“ Im Rahmen seines Vortrags beschäftigte sich Güth auch mit dem Thema der direkten Abformung. Bisher sei noch immer die indirekte Datenerfassung auf Basis einer analogen Abformung die gängige Praxis – diese sei aber zu fehleranfällig. In geselliger Runde und mit bayerischen Spezialitäten ließen die Teilnehmer dann den ereignisreichen Eröffnungstag im CAD/CAM-Trainingscenter in München ausklingen.
Abb. 1) VITA CAD/CAM Trainigscenter Schwaig